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Heliopolis Tor Modell

Text aus dem Archiv des Brooklyn Museums vom 21. September 1966:

"Das Brooklyn Museum besitzt in seinen Sammlungen zufällig ein einzigartiges archäologisches Exemplar, nämlich den Grundriss eines ehemaligen Tors, das König Seti I. (XIX. Dynastie, etwa 1310 v. Chr.) dem Gott Atum von Heliopolis schenken wollte. Es besteht aus einer großen quadratischen Platte aus Quarzit, die mehrere hundert Pfund wiegt und an den Seiten Inschriften und Darstellungen trägt, die die Geschichte von König Seti I. erzählen, der dieses Modell anfertigte, das etwa drei Fuß im Quadrat groß ist und dem Gott präsentiert werden sollte.

Der Überbau ist heute nicht mehr vorhanden, aber die Inschriften geben Auskunft über die Halbedelsteine, aus denen die Obelisken, die Fahnenmasten, der Pylon und seine Mauern sowie das Tor selbst gebaut werden sollten. Das Brooklyn Museum beauftragte Professor Alexander Badawy von der Universität von Kalifornien, den führenden Historiker der ägyptischen Architektur, mit dem Entwurf und der Rekonstruktion des tatsächlichen Aufbaus, der einst dieses monumentale Tor bildete, anhand der Spuren im Grundriss und der Inschriften an den Seiten.

Die Arbeit selbst wird von Herrn Albert Fehrenbacher, einem begabten deutschen Modellbauer, ausgeführt, der zunächst das Original im Brooklyn Museum mit Hilfe von Flüssiggummi und Glasfaser abformte und so ein exaktes Duplikat des Brooklyner Originals schuf.

Nach den Zeichnungen und Anweisungen von Professor Badawy formte Herr Fehrenbacher die Teile des Aufbaus, die das Modell benötigt, um sein antikes Aussehen wieder zum Vorschein zu bringen. Schließlich werden das ägyptische Original und die Rekonstruktion Seite an Seite in der Galerie 8 im dritten Stock des Museums in der Abteilung für Alte Kunst ausgestellt werden. Professor Badawy arbeitet derzeit am Text einer illustrierten Broschüre, die die Geschichte des antiken Modells, seiner modernen Rekonstruktion und der Texte, die es schmücken, erzählen wird."

September 21, 1966, David Saltonstall, B. V. Bothmer

Archivtext im Original